Der heutige Christiansenpark, eine Grünanlage auf der Westlichen Höhe, ist trotz seiner beachtlichen Größe nur ein Teil der ursprünglichen Gärten der Kaufmannsfamilie Christiansen.Der Park wurde vom Großkaufmann P.C. Stuhr angelegt, nachdem er 1797 die 1752 errichtete, erste private Flensburger Windmühle mit umfangreichen Ländereien erworben hatte. Während die Mühle später abgebrochen wurde, ist das ebenfalls 1752 errichtete Wohnhaus erhalten geblieben (heute Hospiz, Mühlenstr. 1).Der Kaufmann Stuhr hatte während seiner Lehrzeit in England den neuen, romantischen Stil kennengelernt. Nach dem Kauf des Geländes hat er hier seine Idee verwirklicht, einen Garten nach dem Vorbild englischer Landschaftsgärten anzulegen.
Kurz nach 1800 hat der Großkaufmann Andreas Christiansen, Bauherr des "Westindien-Speichers", östlich des Gartens von Stuhr auf dem Gelände, auf dem das Museum und die Justizbauten stehen, einen Landschaftsgarten angelegt
Nach dem Konkurs von P.C. Stuhr im Jahre 1820 wurde sein Park an Andreas Christiansen verkauft. Die Christansenschen Gärten umfassten hiernach ein gewaltiges Gebiet.
Der romantische Garten sollte verschiedenen Empfindungen im Betrachter erwecken, indem die unterschiedlich gestalteten Parkabschnitte ganz bestimmte Gefühle ansprachen. Zu den Gestaltungsmitteln zählten weite Rasenflächen, Baumgruppen, Moosbänke, Teiche mit Wasserfällen sowie eine Felsengrotte mit einem Mumiensarkophag. In dem Park standen auch verschiedene Gartenhäuschen. Von diesen Bauten sind nur ein reetgedeckter Pavillon und die Mumien-Grotte erhalten.
Entlang der Mühlenstraße entstand eine Bebauung im neugotisch-romantischen Stil. Sie bestand u.a. aus einem Wirtschafts- und Stallgebäude, einem Ökonomie-Gebäude und einer Kegelbahn mit zugehörigem Häuschen. Erhalten sind nur das Stallgebäude und ein benachbartes Kutscherhaus. Das Kegelbahnhäuschen wurde 1989 vom damaligen Eigentümer abgebrochen.
Von architektonischem Interesse ist auch eine neugotische Spiegelgrotte, die im Garten östlich des Friedhofes errichtet wurde. Sie befindet sich heute südlich des Museumsgebäudes in der Nähe der Zufahrt zur Garage der Justizgebäude.
Diese Grotte besteht aus einem überwölbten, achteckigen Hauptraum mit spitzbogigen Blenden, die ursprünglich mit Spiegeln versehen waren
Zwischen den zwei angelegten Parkanlagen wurde 1810 - 13 einer der frühesten kommunalen Friedhöfe angelegt. Die alten um die Kirchen angeordneten Friedhöfe und die Grüfte der Kirchen waren Ende des 18. Jahrhunderts überbelegt.
1807 wurde eine Verordnung des dänischen Königs erlassen, die eine Verlegung der Begräbnisse außerhalb der Stadt forderte. Die Stadt ließ danach einen Friedhof anlegen und gleichzeitig im nördlichen Teil eine Friedhofskapelle erbauen. Die Kapelle ist ein Spätwerk des dänischen Architekten Axel Bundsen und zählt zu den Hauptwerken des Klassizismus in Schleswig-Holstein.
Neben den Formen der Antike und Renaissance werden auch Anregungen ägyptischer Tempelkunst verarbeitet. Im Inneren befindet sich eine stuckierte Rotunde mit Kassettenkuppeln, die vom Stukkateurmeister F.A. Tadei geschaffen worden ist.
Der Friedhof wird seit 1953 nicht mehr für Beisetzungen benutzt. Daher ist eine Vielfalt alter Grabsteine erhalten geblieben. Außergewöhnlich viele klassizistische Grabmäler, aber auch viele schöne Beispiele der späteren Stilrichtungen können hier betrachtet werden.
Besonders beachtenswert ist ein neugotisches, gußeisernes Grabmal, das nach Entwurf von K.F. Schinkel für die Kaufmannsfamilie Christiansen angefertigt wurde.
Auf dem Friedhof befinden sich viele Denkmäler bedeutender Persönlichkeiten der Stadt und Zeugnisse der Geschichte des Landesteiles. Auf dem südlichen Teil des Friedhofes steht eine Reihe von Gedenksteinen für die Gefallenen in den Schleswigschen Kriegen.
Christiansenpark
Christiansenpark
1 Landhaus Stuhr, ehemaliges Mühlenhausvon 1752, Erweiterung eines klassizisten Wohnhauses 1797durch Axel Bundsen heute Hospiz
2 Neugotisches Wirtschaftsgebäude von 1820 (Eiszeithaus)
2a Neugotisches Kutscherhaus, Infozentrum Förderkreis Christiansenpark
3 Mumiengrotte mit antikem phönizischen Sarkophag ca. 360 v. Chr.
4 Wasserfall zwischen 2 Spiegelteichen, enstanden um 1800
5 Gedenkstein zur Gartenbauausstellung in Flensburg (03.-05.07.1874)
6 Gartenpavillon aus dem frühen 19. Jahrhundert
7 Schmiedeeiserne Einfriedung, teilweise von 1883.
8 Grab von Söncke (+1815) und Maria Ebbesen (+ 1837)
ehem. Besitzer d. Koppel
9 Einfassung mit Zyklopenmauerwerk im Stil der griechischen Antike
Alter Friedhof
10 Klassizistische Kapelle (1810-1813) von Axel Bundsen, die mit ihren zwei Doppeltüren die Idee eines Tors vom Diesseits zum Jenseits verkörpert
11 Neugotische Grabstätte mit unterirdischer Gruft der Familie Christiansen, erbaut 1829 nach Entwürfen des preußischen Baumeisters Karl Friedrich Schinkel.
12 zahlreiche klassizistische und neugotische Grabanlagen
13 Soldatengräber aus den Deutsch-Dänischen Kriegen (1848-1851, 1864) mit Grabhügel, nördlich der „Idstedt-Löwe“.
Museumsberg
14 Nikolaischule im neugotischen Stil, erbaut 1893/94 durch Stadtbaurat Fielitz, heute Teil des städtischen Museums (Hans-Christiansen-Haus)
15 Städtisches Museum im Stil der Neorenaissance, erbaut 1900–1903 nach Plänen von Mühlke und Eggert (Heinrich-Sauermann-Haus)
16 Spiegelgrotte aus der Zeit um 1820, unterirdischer achteckiger Zentralbau
17 Fördehang (Naturdenkmal) mit historischem Serpentinenweg und Resten von Stützmauern aus der Zeit um 1816.
VSTP Förderkreis Christiansenpark e.V.
Idstedter Löwe
Pavillion
©Urheberrecht. Alle Rechte vorbehalten.
Wir benötigen Ihre Zustimmung zum Laden der Übersetzungen
Wir nutzen einen Drittanbieter-Service, um den Inhalt der Website zu übersetzen, der möglicherweise Daten über Ihre Aktivitäten sammelt. Bitte überprüfen Sie die Details in der Datenschutzerklärung und akzeptieren Sie den Dienst, um die Übersetzungen zu sehen.